ALBUM | Theo Luft „Wo ist der Feind wenn man ihn braucht“ | ab heute im Handel

Rainald Grebe ist an allem schuld. Seine Lieder waren es, die Theo Luft eines Nachts leicht alkoholisiert am Bartresen zum Besten gab. Das war 2009. Theo, damals noch in Karlsruhe ansässig, stieß auf offene Ohren. Musikerfreund Ralf Helfrich (Diego, Dangerous Person?) gefielen die Gesangseinlagen so sehr, dass er ihn um seine Stimme bat – für ein paar seiner instrumentalen Tracks. Von dem Ergebnis war Ralf sehr angetan, was Theo ermutigte weiterzumachen.

Theo zog es nach Hamburg, wo er jahrelang ein Doppelleben führte. Während er sich tagsüber in einer Onlineagentur verdingte, saß er nachts singend vor seinem Rechner und bemühte sich, seine Nachbarn nicht aus dem Schlaf zu trällern. Die so entstandenen Gesangsaufnahmen mischte er mit Instrumentalspuren, die er eigenhändig über ein Midi-Keyboard einspielte. Fertig waren die Songskizzen, die zu schade waren, um in der digitalen Konserve zu versauern. Die Songs wollten Proberaumluft atmen und die dreckigen Bühnen kleiner bis mittelgroßer Clubs erobern. So schaute sich Theo nach Verstärkung um und fand sie in Siggi Förster, Janis Mavros, und Stefan Troschka. Siggi und Stefan musizierten schon vorher gemeinsam. Janis, der sonst eigentlich eher zu Heavy Metal trommelte, ist Siggis bester Buddy. In dieser Besetzung erarbeitete sich die Band einen Sound, der irgendwo zwischen Post Punk und Electro Pop hin- und herzuckt. Man möchte gar von Neuer Deutscher Welle sprechen.

Nachdem die Gruppe bereits durch drei Fünftel der Hamburger Clublandschaft – Astra Stube, Komet, Grüner Jäger, um nur einige zu nennen – getourt ist und auch die erste EP schon eingespielt hat, wurde es Zeit für das erste Album. „Wo ist der Feind wenn man ihn braucht“ wurde in den Yeah Yeah Yeah Studios unter der Leitung von Dennis Rux produziert. In seinem Analogstudio, welches mit allerlei Vintagegeräten auftrumpft, verlieh er der Band einen warmen, erdigen Klang.

Neben der musikalischen Verspieltheit, stechen Theo Lufts assoziative Texte hervor. Über deren Entstehung sagt Theo Luft: „In vielen Fällen erscheinen zugegebenermaßen zuerst solche Zeilen im Kopf, die zu diesem Zeitpunkt noch keine ganze Geschichte oder einen wirklichen Sinn ergeben – einfach die Macht und der Klang aneinander gereihter Wörter.“

Nach drei Jahren Theo Luft verkündete Janis seinen Austritt aus der Band. In Falk Szyba fand man einen würdigen Nachfolger, der die Band künftig nach vorne peitschen wird.

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Quelle: K-Klangträger | Promotion Werft