SINGLE | AVEC „Look Around“ | im Handel

Verfolgt man gegenwärtig die Bassena Gespräche im Netz und Offline, dann wird einem schnell Mal ganz übel. Hass, Neid, narzisstische Selbstüberhöhung, gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit und der Unwillen, auf den Anderen auch nur irgendwie einzugehen, dominieren die Debatten unserer aufgewühlten Gegenwart. Was ist da los?

In den letzten Jahren habe ich mich oft dabei ertappt, den Glauben an die Gesellschaft und uns Menschen zu verlieren, wegen all der Scheisse, die gerade abläuft…AVEC

Diese Frage stellt sich AVEC mit ihrem neuen Titel „Look Around“. Und sie empfiehlt auch gleich ein Gegenmittel: Nicht mehr länger wegschauen und den Versuch starten, noch mal neu gemeinsam anzufangen. Konkret entstanden vor etwa einem Jahr, als im Herbst 2021 die Corona Welle richtig hoch schwappte, ist der Song das Ergebnis eines längeren Denkprozesses. Während der ersten Phase der Pandemie hatte sich AVEC zurückgezogen und nutzte die Zeit, um in sich zu gehen. Mit der Zeit stellte sich die österreichische Musikerin aber immer stärker die Frage: Wo lebe ich eigentlich?

In den letzten Jahren habe ich mich oft dabei ertappt, den Glauben an die Gesellschaft und uns Menschen zu verlieren, wegen all der Scheisse, die gerade abläuft. Es hat mich traurig und wütend gemacht, dass wir allzu oft einfach wegschauen. Und dass wir uns so sehr auf uns selbst konzentrieren, dass wir gar nichts anderes mehr wahrnehmen können, ja uns gar nicht mehr die Mühe machen, anderes zu sehen. Ich hatte auch das Gefühl, dass wir unsere Gemeinschaft verloren haben, die Liebe zueinander, manchmal schien es, als wäre die Welt nur mehr von Hass und Neid erfüllt.

„Look Around” kann somit als Weckruf verstanden warden. Die sensible Künstlerin AVEC ist bekannt für das Einbinden sehr persönlicher Schicksalsschläge in ihren musikalischen Werken, aber diesmal nimmt sie – ausgehend von persönlicher Betroffenheit – die Gesellschaft als Ganzes unter die Lupe. Ihr Unmut über die Situation ist deutlich spürbar. Es reicht. Und das muss lautstark beklagt werden. „Look Around” beginnt dabei ganz langsam, ja fast zärtlich, um dann dank eines wunderbar treibenden Basslaufes ordentlich Fahrt aufzunehmen. So angeheizt gipfelt der Song in einem Protestschrei: Leute, was ist mit Euch? Woher kommt all dieser Hass? AVEC gelingt allerdings das Kunststück bei all der Wut, die auch vom Song transportiert wird, eine Uplifting Spirit zu verbreiten. Es ist also nicht alles vergebens. Die Hoffnung auf Veränderung bleibt: Bitte beginnen wir noch mal von vorne.

Auf künstlerischer Ebene haben sich bei AVEC in der letzten Zeit einige Türen geöffnet und interessante Menschen angeklopft. Nach der erfolgreichen Veröffentlichung ihrer letzten Single „Nothing To Me“ und umjubelten Österreich Konzerten gab es Big News! Der britische Superstar James Blunt lud die österreichische Songwriterin persönlich ein, ihn auf Tour zu begleiten. Die Vollblutmusikerin konnte somit auf seiner The Stars Beneath My Feet Tour als Special Guest dabei sein. Ein weiterer Glanzpunkt in ihrer trotz jungen Alters an Highlights reichen Karriere.

Die Mittzwanzigerin kann schon auf eine schöne Liste von Erfolgen zurückblicken. Mit mehr als 85 Mio. Streams auf Spotify ist die Österreicherin schon längst auf internationalem Niveau angelangt. 2019 erhielt sie nach einigen Nominierungen ihren ersten Amadeus-Award (in der Kategorie Alternative) und im selben Jahr gewann AVEC den Music Moves Europe Talent Award (in der Kategorie Singer/Songwriter) des wichtigen Eurosonic Festivals. 2020 gewann sie sogar die Female Spotify Campaign, der im Zuge der Albumveröffentlichung eine Spotify Live Recording Session in Wien nachfolgte. Die Nummer „Under Water“ wurde in Österreich mit Single Gold ausgezeichnet. Mit dem 2021 veröffentlichten sehr persönlichen Song „I Don’t Pray“ gelang ihr das Kunststück, sowohl im breitenwirksamen Mainstream Punkte zu machen, als auch im Alternativradio zu landen.
:

Quelle: We Share A Lot