ALBUM | Simon Becker „Texas und zurück“ | im Handel

Vor sieben Jahren ist das letzte Album „Egal wohin das führt“ des Magdeburger Liedermachers Simon Becker erschienen und in der Zwischenzeit ist viel passiert bei Simon und überhaupt. Simon hat musiziert und beobachtet, Menschen getroffen und gehen lassen müssen und das Leben mit all seinen Facetten und Farben mit seinen Liedern und Texten in den Blick genommen. Und ein bisschen nachdenklicher und lebensweiser ist er geworden, auch wenn er das sicher verneinen würde. Eine Farbe, die ihm gut steht und sich passend in diese Tage hinein schmiegt. Ehrlichkeit ist seine Superkraft, hat er mal gesagt. Das kann man nur bestätigen und diese Superkraft hat an Intensität noch zugenommen.

Zusammen mit Martin Denzin (Bremen) und Mitch Schlüter (Berlin) tüftelt Simon Becker schon lange an Sounds und Songs und man hört, dass da etwas richtig gut zusammenpasst. Die Band hat sich viel Zeit genommen, um zu suchen und sich dabei neu zu finden. 2020 entsteht die EP Blaupausen, eine Hommage an Lieder, die dem Musikerkollektiv lange am Herzen liegen. Simon Beckers Musik entwickelt sich über diesen Weg weiter. Er versteht sich als Liedermacher. Einflüsse von Folk und Pop spielen aber genauso eine wichtige Rolle wie moderne elektronische Elemente. Irgendwie logisch entdeckt das auch der MDR, spielt seine Interpretationen und sagt: „Gerhard Schönes „Irgendwann“ ist bei Simon Becker in seiner vielleicht schönsten und verspieltesten Version zu hören.“

Texas und zurück (2022)

Mit seinem neuen Album nimmt Becker diese Spur auf. „Texas und zurück“ ist musikalisch emanzipierte Cowboyromantik in einer sich verändernden Welt. Ein Album über verliebt vergessene Fernweh, unfassbar große Augenblicke und über das endlich Nachhausekommen.

Die musikalische Identität einer modern interpretierten Liedermacherei hörte man schon in den bereits veröffentlichten Singles „Verliebt in Dich“ und „Freihändig“ im Radio. Sie stellen neben “Nicht mit dir allein” den verspieltesten Ansatz der Platte und man hört Anleihen des Sounds der frühen Alben von Laura Veirs genauso wieder wie die Leichtigkeit eines Reinhard Mey. Die Lieder „Klug“ und „Fest im Grünen“ weben in angenehmster Liedermacher Tradition auf feine und unprätentiöse Weise die großen Fragen an das gesellschaftliche Leben in das Repertoire. Vielleicht hört man bei diesen Stücken am deutlichsten, dass Becker auf seiner musikalischen Entdeckungsreise mit dem Album “Blaupausen” bei Schöne und Gundermann fündig geworden ist. Die kleinen Atempausen „Ein paar Sekunden Ewigkeit“ und „Eins und eins ist eins“ sind ein klares Bekenntnis zum schlichten, in die Melodie verliebten Lied. Mit „Es steht ein Haus in New Orleans“ zelebriert Becker den unvergesslichen Manfred Krug. Das einst von den „Animals“ etablierte Gitarrenriff interpretiert Becker vom Klavier aus und lässt einen Posaunenchor die Dramatik unterstreichen, die einst Krug in seinen Zeilen verewigte. Mit den bewegenden „Danke für alles“ und „Ans Meer“ nimmt Becker sein „liebgewordenes Leben“ in den Arm.

Simon Becker hat ein Album aufgenommen, dessen sanfte Euphorie glücklich macht und dessen feiner und sensibler Blick auf das Leben bewegend ist. „Texas und zurück“ ist ein emotionaler Ritt durch 36 Minuten wunderschön verspielte und geerdete Musik.
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Quelle: JS Marketing