SINGLE | Asbjørn „Be Human“ | im Handel

Asbjørn setzt seine Rebellion gegen Geschlechternormen mit ansteckenden Popsongs und vermeintlich provokanten Videos fort. Seine letzte Single „Remember My Name“ ist eine intensive Liebesgeschichte zwischen Asbjørn und seinem Leinwandfreund Christoffer Rønje, dessen Szenen, aus dem dazugehörigen Musikvideo von YouTube als nicht jugendfreie Inhalte eingestuft wurden. Und nun, nach drei Singles, zwei Magazin-Covern, Konzerten bei WorldPride in Kopenhagen und einer intimen Live-Session der kommenden Single für das dänische Radio P3, veröffentlicht Asbjørn am 1. Oktober endlich „Be Human“.

Zu Jackons’esque Beats und einem triumphalen Bläsersatz erzählt Asbjørn von seinen Cross-Dressing-Experimenten in der Kindheit und wehrt sich dagegen, nach Vorschrift entweder Mann oder Frau zu sein. „Kann ich einfach nur ein Mensch sein?“, fragt Asbjørn unverhohlen im Refrain des Songs.

„Ich bin sehr dankbar für die Aufmerksamkeit, die meine queeren Kolleg*innen und ich während der Pride in den Mainstream-Medien erhalten haben. Aber die queere Jugend braucht nicht nur einmal im Jahr öffentliche Vertreter*innen. Sie brauchen jeden Tag Unterstützung, damit niemand mit dem Gefühl aufwächst, in unserer Gesellschaft falsch zu sein“, sagt Asbjørn und fügt hinzu: „Ich hätte in meiner Kindheit definitiv jemanden wie mich gebraucht, eine Person zu der ich aufschauen hätte können.“

„Be Human“ erscheint am 1. Oktober und wird am 5. Oktober von dem dritten und letzten Video seiner beeindruckenden BOYOLOGY-Serie begleitet. Die Trilogie entstand in Zusammenarbeit mit der dänischen Dokumentarfilmerin Kathrine Skibsted („Forever Young Forever Old – A Love Story“, „Loves Me, Loves Me Not“).

Not a boy, not quite a man.

Ehrliche Popmusik, aber dennoch ein Außenseiter im Mainstream. Seit seinem 2012 erschienenen Debütalbum Sunken Ships ist Asbjørn ein Aushängeschild des Unkonventionellen. Seine offenen Texte bieten Aufklärungsunterricht in Radiolänge, verpackt in experimentelle, aber hochgradig ansteckende Pop-Produktionen. Diese bescherten ihm sowohl bereits Lob von seiner Heldin Lykke Lials auch Bekanntheit über die Grenzen seines Heimatlandes Dänemark hinaus.

2014, nach der Veröffentlichung seines zweiten visuellen Albums Pseudo Visions, zog Asbjørn nach Berlin, um an dessen Nachfolger zu schreiben. Hier erlitt der Popsänger jedoch einen emotionalen Schickalsschlag im Form von einer unerwiderten Liebe, die ihn schließlich mit gebrochenem Herzen zurückließ. Die kommende, lang erwartete LP BOYOLOGY ist „Eine Studie über die Beziehung zwischen Verletzlichkeit und Männlichkeit“, reflektiert Asbjørn. „Ich habe mich immer für einen geborenen Gender-Bender gehalten, aber plötzlich sah ich, wie ich auf Herzschmerz reagierte, indem ich ihn auf diese super stereotypische Art und Weise unterdrückte. Das Album beschäftigt sich mit dieser Problematik sowohl anhand meiner eigenen Erfahrungen als auch allgemein gesprochen; ich möchte diese unsichtbaren Erwartungen in der Gesellschaft und der Popkultur debattieren, was ein Mann sein sollte oder nicht sein sollte.“

Asbjørn bewegt sich mit sanfter Sinnlichkeit und der Kraft und Energie eines Leichtgewichtsboxers, aber seine Worte holen zu harten Schlägen aus. „I don’t wanna be a man if man means power, to not empower others“, singt er auf dem Album mit seiner charakteristischen, wehmütigen Kopfstimme, um dann im nächsten moment mit kraftvollen Stimmeinsatz zu glänzen. Und jeder, der Asbjørn auf einer Festivalbühne in Europa oder auf Headliner-Touren von Dänemark bis China erlebt hat, weiß, dass er das alles beherrscht. Aber nach dem ausgiebigen Touren, das auf sein zweites Album folgte, musste Asbjørn sich überlegen, wie er weiter vorgehen wollte. „Ich wollte diesen Nerv treffen, wo Verletzlichkeit poppig klingt“, erklärt Asbjørn. „Und um diesen Raum zu finden, musste ich sowohl reflektieren, als auch mein Handwerk beim Schreiben und Produzieren trainieren.“ BOYOLOGY  sind die Früchte dieser Arbeit.

Asbjørns atemberaubende Visuals für Pseudo Visions sammelten Millionen von Views auf YouTube und festigten seinen Status als einer der aufstrebendsten und zukunftsweisenden Künstler Skandinaviens. Auch BOYOLOGY wird von einer Reihe miteinander verbundener Videos begleitet, die sich, in Asbjørns eigenen Worten: „Wie ein queerer Coming-of-Age-Kurzfilm anfühlen“.
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Quelle: Embassy of Music