ALBUM | Shungudzo „I’m not a Mother but I have Children“ | ab sofort im Handel

Die Künstlerin und Aktivistin mit simbabwisch-amerikanischen Wurzeln Shungudzo veröffentlicht endlich ihr Debütalbum „I’m not a mother but I have children“. Zuvor hat die Künstlerin und Aktivistin mit simbabwisch-amerikanischen Wurzeln unter anderem Songs für Little Mix, Chiiild und Jessie Ware geschrieben. Shungudzo ist außerdem eine überaus talentierte Tänzerin und war die erste farbige Kunstturnerin, die in der simbabwischen Nationalmannschaft antrat.

Doch damit nicht genug – während ebenfalls seit heute Shungudzos Abbild das Spotify-Billboard am Times Square ziert, präsentiert sie uns darüber hinaus auch das inspirierende offizielle Video zur Album-Version ihres Tracks „Already free“, dass durch und durch chillige Vibes versprüht.

Das insgesamt 16 Tracks umfassende Album (13 Songs und 3 Gedichte), das sie größtenteils selbst geschrieben und produziert hat, ist Shungudzos musikalisches Tagebuch, das die bestehenden Gesellschaftssysteme unserer Zeit herausfordert und hinterfragt und dabei gleichzeitig introspektiv Augenmerk auf ihre ganz persönliche Reise wirft – sowohl das Aufwachsen in Simbabwe als auch ihr jetziges Leben in Amerika.

Dabei sieht Shungudzo ihre Mission in Bezug auf die Musikindustrie nicht in der Selbstbefriedigung, sondern in der gemeinschaftlichen Veränderung. Entstanden aus der Angst, die sie und viele Amerikaner nach der Ermordung von George Floyd im Jahr 2020 empfanden, die Proteste im ganzen Land auslöste, wusste Shungudzo instinktiv, dass es nun höchste Zeit war, einen Stift zu nehmen und ihre Gedanken und Gefühle in Form von Musik und Poesie zu Papier zu bringen. „Ich hoffe, die Offenheit über die Vielfältigkeit meiner Emotionen, die ich mit der Erfahrung, schwarz zu sein, eine Frau zu sein und einfach ein Mensch zu sein, empfunden habe, ermutigt andere Menschen dazu, ebenfalls offener über das zu sprechen, was sie durchmachen und erleben„, sagt sie über ihren Gedankenprozess bei der Erstellung des Albums.

Bereits auf ihren zuvor veröffentlichten Singles hat sie diese Erfahrungen thematisiert: So avancierte beispielsweise „It’s a good day to fight the system“ – kurz vor dem Wahltag im Oktober 2020 veröffentlicht – augenblicklich zu einer Wählerhymne. Die Lyrics ermutigten Menschen unabhängig von Rasse, Klasse oder Status dazu, etwas in der Welt verändern zu wollen – entweder durch Protest oder einfach durch das Abgeben ihrer Stimme. Mit ihrer zweiten Single „To be me“ näherte sich Shungudzo auf eine sehr emotionale und augenöffnende Weise dem schwierigen Thema, sich im eigenen Körper unsicher zu fühlen und lässt den Hörer lyrisch an den Gedanken einer Frau teilhaben, die nachts alleine spazieren geht. Weiterhin geht es in dem Song um die feinen Unterschiede, die es mit sich bringt, als Schwarzer in Amerika zu leben und plötzlich zur Zielscheibe zu werden, weil man ganz normale Dinge tut. „There’s only so much a soul can take“ nimmt eine mutige und zugleich frustrierte Haltung zu gesellschaftlichen Stereotypen und dem Tribut ein, den dies in Bezug auf die mentale und spirituelle Gesundheit fordert. Währenddessen rückt „White parents“ ein Tabuthema in den Mittelpunkt, indem es um die Fetischisierung farbiger Menschen geht, also darum, dass man eine Person nur wegen seiner Hautfarbe favorisiert und eine Beziehung zu ihr eingeht, ohne die Absicht zu heiraten oder die Beziehung auf eine reife Ebene zu bringen.

„White Parents“ ist eine entschlossene Proklamation an jeden, der eine Person nur wegen seiner Hautfarbe favorisiert. Die unverblümt und provokant daherkommende Single feierte bereits am Mittwoch Weltpremiere in der von Consequence of Sound gelaunchten Origin-Reihe.

Während viele Songs weiblicher Künstler das ‚Begehrtsein‘ von vielen Verehrern feiern, macht „White Parents“ das genaue Gegenteil und richtet sich an diejenigen, für die jedes Date mit einem farbigen Menschen eine Trophäe ist oder sogar einfach nur ein Hobby: „Es ist für jeden, der jemals als ‚exotisch‘ bezeichnet oder wie ein sexuelles Objekt behandelt wurde, anstatt wie ein menschliches Wesen„, sagt Shungudzo über den Track.

Aber es ist auch eine Botschaft an all diejenigen, denen es nicht um dich als Menschen geht. Inspiriert wurde ich dafür von einigen meiner Ex-Freunde und deren Familien, die zwar mit mir als Freundin einverstanden waren, mir aber auch unmissverständlich zu verstehen gaben, dass die Wahl als Ehefrau aufgrund meiner Rasse, Nationalität, Religion oder finanzieller Stellung nicht auf mich fallen würde.

Shungudzos klare Botschaft wird im Refrain des Songs deutlich, wo sie singt: „You want to use me, until you’re finished, but you would never take me home to your ‚White Parents’.”

Der Titeltrack „I’m not a mother but I have children“ ist der gefühlvollste der bislang veröffentlichten Tracks und kann stellvertretend für das Album als Gesamtwerk angesehen werden. Der Track ist Shungudzos Interpretation eines klassischen Folk-Protestsongs, der ihre persönliche Herangehensweise an Produktion, Songwriting und Songstrukturierung widerspiegelt: Inspiriert von verschiedenen Schichten sowohl amerikanischer als auch simbabwischer Klang- und Gesangselemente, wirkt das Ergebnis wie eine verträumte ‚Sound-Kapsel voller Hoffnung‘.

In der aktuell stark Single-getriebenen Welt ist „I’m not a mother, but I have children“ ein Album, das man sich erfreulicher Weise von Anfang bis Ende anhören kann. Jeder der 16 Tracks repräsentiert eine Reise. 15 davon hat Shungudzo komplett selbst geschrieben – alle Texte und Melodien entweder allein oder mit Freunden produziert und entwickelt. Viele von Shungudzos Kollaborateuren auf diesem Album sind Landsleute aus Zimbawe. „Es war mir wichtig, das Privileg, das ich habe – Musik auf einer internationalen Plattform machen zu können – zu nutzen, um anderen, die dieses Privileg nicht haben, etwas zurückzugeben„, sagt sie, „deshalb habe ich so viele simbabwische Musiker engagiert, die auf dem Album spielen. Die Seele ihres Spiels war es letztlich, dass das Herz des Albums zum Schlagen gebracht hat.

Als Shungudzo fünf Jahre alt war, gab sie sich selbst das Versprechen, für den Rest ihres Lebens jeden Tag ein Gedicht zu schreiben. Neben ihren Werken für sich selbst hat Shungudzo darüber hinaus unter anderem für Little Mix, Chiiild und Jessie Ware geschrieben. Sie ist eine überaus talentierte Tänzerin und Turnerin und war die erste farbige Kunstturnerin, die in der simbabwischen Nationalmannschaft antrat. Bevor sie sich voll und ganz der Musik widmete, leitete sie ein Medienunternehmen und besuchte die Stanford University. Heute lebt sie in Los Angeles.

Mit der Veröffentlichung ihres Debütalbums hofft Shungudzo, dass sich die Hörer nach dem Hören des Albums besser fühlen, als sie es davor taten. Musik ist für Shungudzo mehr als nur gute Beats und eingängige, oberflächliche Texte. Stattdessen möchte sie die guten Melodien mit lyrischen Stilmitteln aus dem echten Leben verbinden und den Hörer dazu bewegen, ins Innere zu schauen, das Gute zu umarmen, sich über seine Absichten klarzuwerden und die Prioritäten des eigenen Lebens zu überdenken. „Ich habe immer daran geglaubt, dass alles gut wird, und daran, dass Dinge geschehen, wenn es so sein soll“, sagt sie. „Aber das geht nicht ohne die Verantwortung, uns selbst und auch unsere Gemeinschaften zu verbessern. Wir müssen über uns selbst hinausdenken und stattdessen an zukünftige Generationen aller Lebewesen. Wir müssen dafür kämpfen, dass dieser Planet und alles, was auf ihm lebt, eine Zukunft hat. Und ich glaube, dass jeder von uns eine besondere Fähigkeit hat, die er dazu beitragen kann. Für mich ist das im Moment die Musik.

Im Jahr 2020 wurde die Welt aufgerüttelt – zum einen von einer weltweiten Pandemie und zum anderen von den Protesten gegen das Rassenunrecht nach dem Tod von George Floyd. Es war genau diese Zeit, in der Shungudzo den Stift zur Hand nahm, um ein Projekt zu schaffen, das sich genau mit den Themen auseinandersetzt, die so viele andere Musiker vermeiden: „Ich glaube fest daran, dass wir eine bessere Welt schaffen können, wenn wir nach innen schauen und zusammenarbeiten – oder zumindest den Grundstein dafür legen, dass zukünftige Generationen dies tun können.
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Quelle: Svikiro Records/ Young Forever/ BMG