ALBUM | TiKA „Anywhere but here“ | ab heute im Handel

2015 springt die in Toronto aufgewachsene, heute in Montreal lebende TiKA bei einer Veranstaltung für einen verspäteten Sänger ein. Sie performt den Prince-Hit „I Would Die 4 U“ (auf diesem Album enthalten). In Retrospektive ist dies der Eintritt in eine vielversprechende Karriere. Aufgrund des positiven Feedbacks wird TiKA als Sängerin aktiv, nimmt zwei EPs auf (2015 und 2016) und spielt in Kanada und den USA u. a. im Vorprogramm von John Legend und Nao. Als logischer nächster Schritt erscheint nun das Debüt-Album. TiKA steht für Dance, Black Music und anspruchsvollen, klanglich wie textlich komplexen Pop. „Futuristic nostalgia“ wie sie ihren Style selbst beschreibt.

Immer schon in Kunst, Musik und Kultur aktiv, arbeitete sie vornehmlich als Organisatorin für diverse Aktionen und Projekte vor allem in und für black und queer women communities. Als Model, z.B. für Sephora, setzt sich für eine positive Selbstwahrnehmung afroamerikanischer Frauen und Mädchen ein, jenseits vom Mainstream propagierter Ideale (Zitat: „Little chubby black girls could see themselves“).

Genderthemen, Feminismus sowie Akzeptanz aller sexueller Orientierungen und Lebensweisen sowie deren Gleichstellung auf allen politischen und gesellschaftlichen Ebenen sind Gegenstand TiKAs künstlerischen Outputs. „Exploring themes of black fantasy, depicting happily ever afters in blackness, are at the heart and foundation of my work“.

Mein neues Album „Anywhere But Here“ umfasst die Erkundung meiner Queerness, verlorene Liebe, Missbrauch, Verlassenheit usw. Ich wollte von all diesen Gefühlen und Emotionen wegkommen. Ich habe das Album „Anywhere But Here“ betitelt, weil ich jeden Song geschrieben habe, als ich in einem Zuhause lebte, in dem ich nicht sein wollte. Im Nachhinein betrachtet, war ‚hier‘ genau der Ort, an dem ich sein musste. Präsent und in der Unbequemlichkeit meiner Realität und meiner Fehler. Träumen half mir zu erkennen, dass das Problem nicht die Räume waren, sondern vielmehr das Unbehagen, das ich in mir selbst hatte. Es dauerte Jahre, bis ich zu dieser Realität erwachte. Wir sind alle gut und wir sind alle böse. Wie wir die Welt außerhalb der inneren Welt von Schmerz und Vergnügen sehen, spielt eine große Rolle dabei, wie wir als eine Menschheit zusammen funktionieren. Ich bete, dass wir alle gemeinsam durchkommen. Asé
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Quelle: Bertus