SINGLE | Matthias Reim „Nächster Sommer“ | im Handel

Eigentlich hätte Matthias Reim in den letzten Monaten genügend Gründe dafür gehabt, den Erfolg seines aktuellen Albums MR20 in aller Ruhe zu genießen. Ende Oktober 2019 veröffentlicht, erklomm seine 20. Studioeinspielung nicht nur auf Anhieb die Top 3 der Album-Charts, sondern warf mit „Eiskalt“, „Tattoo“ und „Nicht verdient“ auch noch drei amtliche Hits ab. Aber wer den leidenschaftlichen Musikbegeisterten „Matze“ Reim kennt, weiß, dass Müßiggang nicht seine Gangart ist. Anfang dieses Jahres begann er mit dem Bau eines neuen Aufnahmestudios, das sich praktischerweise in fußläufiger Nähe, quasi vis-á-vis seines Hauses befindet. Im März waren die Räumlichkeiten klangtechnisch feinjustiert, sie konnten eingeweiht werden. Zum Glück! Matthias Reim brannte das Musikmachen nämlich schon wieder unter den Nägeln. Der Umtriebige wollte trotz des glänzenden Umstands, dass MR20 gerade die Goldmarke geknackt hatte, ein paar brandneue, frisch entstandene Songs aufnehmen. Während die Auswirkungen der Pandemie viele Leben auf den Kopf stellten, nutzte Matthias Reim seine neuen Aufnahmemöglichkeiten und die geschenkte Zeit voll aus.

Mein neues Studio bietet mir Möglichkeiten, die ich vorher nie hatte. Ich konnte richtig ausgiebig an Arrangements arbeiten, Musikideen ohne Umwege ausprobieren und mich sofort vors Mikro stellen, wenn mir eine gute Textzeile einfiel. Nach zwei fertig aufgenommenen Songs wusste ich: Das wird geil! Ich befand mich bereits auf der Zielgeraden hin zu einem brandneuen Album“, erinnert er sich. „Mitte September hatte ich dann schließlich bereits sechs neue Songs am Start, die fertig aufgenommen und gemischt waren.“ Etwa zeitgleich wurde klar, dass die Live-Umsetzung der neuen Songs pandemiebedingt in diesem Jahr nicht mehr zur Debatte stand. Reim, der fürs Live-Spielen regelmäßig in Flammen steht, leuchteten die Umstände zwar ein, aber eine gewisse Enttäuschung machte sich schon breit. Da hatte er gerade großartige Lieder getextet, komponiert und eingespielt, die er seinen zahllosen Fans aber nicht direkt präsentieren konnte! Ein Anruf seiner Plattenfirma änderte die Lage allerdings innerhalb weniger Minuten.

Die Verkaufszahlen von MR20, so wurde Reim mitgeteilt, weisen beständig auf eine Platinauszeichnung hin. Und zur Feier des Erfolgs, aber auch als Dankeschön an die vielen Reim-VerehrerInnen im Land, fragte man nach, ob er sich eine erweiterte Edition von MR20 vorstellen könnte. Die Idee zum brandneuen Album MR20 XXL war geboren. Allerdings fand dessen Umsetzung ganz unter Reims Federführung statt, wie er erzählt. „Ich bin ein Gegner dieser Editionen, auf die man billige Remixe packt, die als Verkaufsargumente genutzt werden. Den Jungs von der Plattenfirma sagte ich: ‚Leute, wenn wir über eine neue Version von MR20 reden, dann kommt da ein halbes, neues Album drauf – keine Remixe und keine Ausschussware von den MR20-Sessions, denn die hatte ich ja nicht grundlos außer Acht gelassen. Die Label-Mitarbeiter waren begeistert und so gibt es eben jetzt mit den bislang entstandenen, sechs frischen Songs, eine brandneue Edition, das MR20 XXL-Album! Darauf bin ich stolz, obwohl ich fürs nächste Studioalbum nur mehr wieder bei Null anfangen muss.

Ein aktuelles Erfolgsalbum zu einem vollwertig neuen Album auszuweiten ist also durchaus möglich. Die Idee geht sogar aufsehenerregend nonchalant von der Hand, wenn man Matthias Reim heißt. Der Mann war immer schon ein Vorkämpfer für künstlerische Selbstbestimmung. Vor drei Jahrzehnten etablierte er eigenhändig ein neues Genre in dem er Schlager und Deutschrock miteinander verband. Auch damals fragten etliche Szene-Kenner „geht das?“. Es ging nicht nur außerordentlich gut, Reim wurde sogar mehr als offenherzig empfangen. Das Publikum dankte Matthias Reim seinen visionären Mut mit Riesenverkaufszahlen und sensationellen Charts-Notierungen. Sein zeitlos-legendärer 1990er-Song „Verdammt, ich lieb’ Dich“ ist heute, 30 Jahre später, ein Evergreen, der von Generation zu Generation textsicher mitgesungen wird. „Eiskalt“, „Tattoo“ und „Nicht verdient“ kamen dem Mega-Hit so nahe, dass Reim innerhalb weniger Monate von einem ganz jungen Publikum neuentdeckt wurde. Seinen treuen und dazugekommenen Fans, aber natürlich auch allen, die immer schon wissen wollten, warum der Vollblutmusiker ein Garant für Songs mit Kante und Tiefgang ist, bietet MR20 XXL sechs starke, neue Songs.

Wie so oft in seiner beeindruckenden Karriere schafft Matthias Reim mit MR20 XXL einmal mehr einen Präzedenzfall: Sechs jüngst neu eingespielte Songs verleihen der XXL-Version von MR20 einen komplett eigenständigen Album-Charakter. Den Anfang der neuen Lieder macht „Nächsten Sommer“, ein Stück wie es tagesaktueller nicht sein kann. Wehmütige Gitarrenakkorde führen in den Song, der alles andere als melancholisch ist. Mit kraftvollem Refrain knüpft „Nächsten Sommer“ nahtlos an die großen Momente von „Eiskalt“ und „Tattoo“ an. Ohne die Dinge beim Namen zu nennen, hat Matthias Reim dabei doppeldeutig eindeutig den Finger am Puls der Zeit. Denn was diesen Herbst und Winter nicht möglich ist, deutet er hoffnungsfroh in eine klare Aussage um: „Nächsten Sommer“ werden wir uns wiedersehen! Die pianogetragene Ballade „Sowas würde ich niemals tun“ ist eine Anti-Fremdgeh-Hymne, in der das gute Gefühl der verbindlichen Liebeszusage unterstrichen wird.

Daran knüpft inhaltlich ein rockiges Duett an: „Sich verlieben“ hat Matthias Reim mit seiner Lebensgefährtin Christian Stark neu aufgelegt. Beide schwören darin auf die Wehrlosigkeit, wenn Liebe im Spiel ist. „Ein kleines bisschen Zärtlichkeit“ rundet die Trilogie an Liebesliedern ab. Für Reim schließt sich mit seiner Version des ursprünglich von Roy Black gesungenen Lieds ein Kreis. Als er 1990 mit „Verdammt, ich lieb‘ dich“ die ZDF-Hitparade gewann, sang Roy Black parallel von „Ein kleines bisschen Zärtlichkeit“. Die neue Reim-Version aktualisiert die magische Melodie des Songs mit Matthias‘ charakteristischer Stimme und ein paar waschechten Blues-Rock-Riffs. „Komm“ greift inhaltlich nicht nur „Nächsten Sommer“ auf, sondern erzählt bildhaft-ergreifend und reich an Zitaten davon, wie komisch das Jahr 2020 für Musikfans und Musiker ist. Die Rock-Ballade „Romeo and Juliette“ führt noch mal mit sattem Bock-auf-Rock-Gefühl aus MR20 XXL. Dani Loeble von der Rockband Helloween saß dazu am Schlagzeug und trommelte einen Groove ein, der die Premieren-Relevanz des Stücks unterstreicht: Zum ersten Mal auf einem seiner deutschsprachigen Alben singt Matthias Reim einen Song auf Englisch! Es geht offensichtlich vieles und noch viel mehr bei ihm. MR20 XXL ist der Anfang und der perfekte Übergang zu einer neuen Phase in Reims Schaffen.
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Quelle: Sony Music